Zigeunerträume.de | Auf Reise mit den Münkers

Von Augsburg nach Budapest
(von Ilona Münker)

Endlich ist es soweit, Hanna und Henriette sind topfit und scharen schon mit den Hufen um endlich die schon für 2005 geplante Reise von Augsburg bis nach Budapest in angriff zu nehmen.

Wieder wollen wir die Endeckung der Langsamkeit in unseren hektishen Zeit geniesen.

Am 25. Mai 2006 geht es nach einer intensiven Trainingsphase für Pferde, Hund und Menschen endlich los. Der Wagen wird von einer Spedition verladen und nach Dasing bei Augsburg gebracht. Die Pferde kommen in den Anhänger und es geht los...

800 km auf der Landstraße, was erwartet uns in den nächsten Wochen. Viele Gedanken gehen uns durch den Kopf als wir endlich am 27.05.2006 auf dem Kutschbock sitzen und uns verabschieden.

Peter hält die Leinen in der Hand und macht die Feststellbremse los ruft den Pferden komm zu und der Zigeunerwagen setzt sich in Bewegung, alles aplaudiert ruft uns gute Wünsche nach und schon geht es um die nächste Kurve und unser Abenteuer beginnt.Wir beide, Peter und ich schauen uns an und lächeln, alle Bedenken und Sorgen fallen von uns ab. Wir freuen uns endlich auf unserer Reise zu sein. An Felder und Wiesen vorbei in der Ferne im Dunst die Berge zu sehen.

Unser Tagesablauf sieht wie folgt aus: Morgens um 5 Uhr muß Peter aufstehen, zuerst werden die Pferde versorgt mit Heu und Hafer, damit sie in aller Ruhen fressen können.Dann machen wir uns fertig für den Tag. Frühstücken, den Wagen konrollieren, Wasser nachfüllen.So um neun Uhr wird angespannt und es geht weiter. Täglich wurden zwischen 25 und 35 km zurückgelegt mit einer Mittagspause wo die Pferde getränkt wurden und nochmal eine Haferration bekamen.

In einigen Städten machen wir halt und bewegen uns auf Kaiser Elisabeths Spuren, die hier in Bayern und in sterreich sehr verehrt wird. Wir treffen auf allen Reiterhöfen wunderbare Gastgeber an und werden schon am Nachmittag erwartet mit Kaffe und Kuchen, oft ist auch die Presse zugegen und Nachbarn finden sich ein und wir können sagen: "Wir kamen als Fremde und gingen am andern Morgen als Freunde."

Über Altomünster ging es, und hier aßen wir abends mit dem Reiterhofbesitzer Michael Hartl, der uns ein geladen hatte in ein ganz altes Gasthaus hier gab es, das größte Schnitzel der Welt. Alle Erlebnisse kann ich so nicht wieder geben, auf einige will ich mich beschränken. Auf dem Weg nach Steinkirchen hatten wir so ein besonders Erlebnis, ein PKW kam uns entgegen und der Fahrer winkte und rief uns zu wir sollten mal anhalten was wir auch taten, der Beifahrer sprang aus dem Auto mit einer wedelten Zeitschrift, bei näher kommen sahen wir das es eine Pferdestark war und der Mann las gerade den Artikel von unserer Fahrt nach Berlin und der Autofahrer sagte zu Ihm davorne kommt der Zigeunerwagen. Der Mann hies Jakob Bauer und war total aus dem Huschen und konnte es garnicht fassen uns zu begegnen. Er hat selbst einen großen Bauernhof und auch 2 Kaltblutpferde und wir mußten ihn am nächsten Tag besuchen. Es war ein kleiner Umweg, aber den machten wir gerne, nach einem herzlichen Empfang und zweitem Frühstck sowie einem großen Sack Hafer, fuhren wir weiter. In der Ferne war die Isar zu sehen die wir überquerten, die Berge wurden höher, aber unsere zwei Mädchen zogen im stetigen Zug die Berge hoch und runter und wieder hoch. Die Haferration lag jetzt bei 6 kg pro Pferd. Wir hatten zum Glück immer Boxen für die Nacht so das die Pferde sich von der Tagesfahrt gut erholen konnten. Nach jedem vierten Tag gab es einen oder je nach Ort auch ein Wochenende Pause für Mensch und Tier. Uns selbst taten abends manchmal von den vielen Eindrücken die Augen weh. Das Wetter war auch nicht so sehr gut, es war für Ende Mai Anfang Juni zu kalt, es hat auch öfters geregnet.

Aber wir liesen uns nicht verdriesen und kamen nach Tritern. Unser Hof lag auf einem Hohen Berg (12% Steigung), regennasse Straße, was nun. Aber die Lihners, wo wir hin wollten hatten uns schon erwartet. Christopf kam uns mit seinem Kombi entgegen, ein langes Tau wurd mit einem Schluf an der Deichsel befestigt sowie an der Anhängerkupplung und dann ging es bergauf bis die Kupplung qualmte, das lezte Stück mußten die beiden Pferde alleine schaffen. Oben angekommen war schon wieder alles bereit. Henriette hatte sich an der Seite vom nassen Strang etwas aufgescheuert. Der Tierarzt schaute sich das an und lies uns aber am nächsten Tag weiterziehen nach Bad Füssing. Aber zuerst mußten wir wieder den Berg hinunter und auf der anderen Seite von Triftern ein langer steilen Berg wieder hoch 14 %. Peter und Christoph beschlossen den Trecker vor zu spannen. Ob das gut geht. Wir fuhren ins Tal vor den Berg, Christoph mit dem Trecker vorweg. Dann kam der Trecker vor die Pferde und nun ging es bergab, Hanna und Henriette gingen hinter dem Trecker als hätten sie das schon immer gemacht.

In Bad Füssing angekommen sahen wir das die Verletzung von Henriette doch schlimmer war. Der Tierarzt mußte kommen und Henriette verarzten. Die Wunde hatte sich entzündet und wir mußten 3 Tage pausieren. Unsere Gastgeber waren wieder einmal super und haben uns gerne geholfen. Von Bad Füssing ging es über den In und dann über die Grenze nach Östereich. Wir fuhren über Taiskirchen nach Grieskirchen auf den Reiterhof Jori. Auch hier mußten wir wieder einen Trecker vorspannen um auf den Hof zukommen. Dort wurden wir von der Presse und etwa 30 Kindern mit ihren Eltern unter Applaus empfangen. Wir stellten den Nachmittag fest das Hanna und Henriette beschlagen werden mußten. Der Schmied wurde angerufen und kam trotz Sonntag, er beschlug Abends die Henriette und am nächsten Morgen Hanna.

Alle Gastgeber die wir bis jetzt angetroffen hatten waren mehr wie Gastfreundlich, aber die Joris waren etwas ganz besonders. Hier lebte nicht nur die Jungen Joris sondern auch die Altbäuerin Marta und der Altbauer Karl sowie die 98 jährige Mutter der Bäuerin Marta. Ich war zu beiden direkt hingezogen und uns verband vom ersten Moment eine große Herzlichkeit und Vertautheit. Am ncähsten Morgen nach dem Frühstück wurde wieder angespannt aber bevor wir losfuhren sagte aufeimal Martha sie hätte was vergessen und lief ins Haus, als sie zurück kam wurden zuerst die Pferde mit Weihwasser gesegnet und dann wir und der Hund Mohr, wir bekamen noch jeder einen Marienanähnger. Wir waren sehr geährt. Uns lief es heiß und kalt über den Rücken, es standen uns bei der Verabschiedung Tränen in den Augen. Ein großes Pausenpaket mit Brot, Käse, Butter und Schinken wurde uns gereicht. Den ganzen Tag ging uns diese Verabschiedung nicht aus dem Sinn.

Das Wetter war nun besser geworden und wir fuhren in Richtung Markt St. Florian. Hier mußten wir ein langes Stück auf der Bundesstraße 1 fahren. Sechsspurig. Es war ein getümmel, aber Hanna und Henriette ließen sich nicht auß der Ruhe bringen. Bei Rot hielten sie von alleine an und wenn es grün wurde zogen sie an und gingen direkt im Trapp über die große Kreuzung. Können Pferde Farben sehen? Wieder ein steiler Berg, oben an gekommen schauen wir nach den Räder.

Wir trauten unseren Augen nicht, der Belag auf dem rechten Vorderrad lößte sich auf und war aus der Führung gesprungen. Peter war fix und fertig. Ich sagte ihm dann tauschen wir die Räder, aber das linke Rad war auch aufgeaklt.

Was nun, noch 9KM Bis Mark St. Florian , schaffen wir das?

Wir fuhren langsam weiter und waren wütend und deprimiert. Die beiden Räder waren vor der Fahrt erst neu belegt worden und nun sowas. An unserem Tagesziel angekommen sahen wir erstmal das ganze Ausmaß, an eine Weiterfahrt war nicht zu denken. So schnell bekommt man die Räder nicht in Ordnung. Wir riefen den Räderbauer an, aber es war nichts auf die schnelle zu machen.

Die Leute in dem kleinen Ort Mikstätten halfen uns wo sie nur konnten, luden uns zum Essen ein, fuhren mit uns einkaufen. Wir bestellten die Spedition und unser Auto mit Anhänger. So war unser Traumreise schnell zu Ende.

Aber keine Angst, Münkers lassen sich nicht so schnell verdriesen. Auf jedem Fall wollen von Bad Füssing 2008 die Reise zu Ende bringen und alle die schönen Erlebnisse, die neuen Freund die wir gewonnen haben in unserem Herzen bewahren und 2007 könnt Ihr uns in Detmold bei der Veranstaltung Pferde Stark besuchen oder im Internet auf www. Zigeunertraeume.de.

Die Reiseroute nach Detmold. Geben wir hiermit bekannt wir brauchen diesmal für vier Pferde einem Zigeunerwagen und einem Planwagen mit Unterkunft.

Wir würden uns freuen wenn sich einige Reiterfreunde bei uns melden würden:

Hinfahrt:	Saalhausen Westernbdefeld Altenbren Rthen Paderborn Schlangen Detmold	schon vorhanden schon vorhanden schon vorhanden

Rückfahrt:	Bad Driburg Willebadessen Diemelstadt Korbach Medebach Krombach